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Digital Publishing: Das konnten Print-Designer aus dem Vortrag mitnehmen

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Der Vortrag von Michaela Lehr am vergangenen Mittwoch hielt, was er versprach. Print-Designer bekamen für die Erstellung Digitaler Magazine Anregungen und Hilfestellungen aus dem Webdesign. Deutlich wurde aber auch: Im Bereich des Digital Publishing gibt es (noch) keinen Königsweg!

In ihrem Vortrag »Digital Publishing: Was Print-Designer von Web-Designern bei der Magazingestaltung lernen können« animierte Michaela Lehr die überwiegend aus dem Printbereich kommenden Gäste zum Umdenken. Digitale Magazine werden nämlich anders gelesen als gedruckte. Es gelten die gleichen Usabilty-Regeln wie im Webdesign. Zudem müssen Digitale Magazine auf den unterschiedlichsten, mobilen Endgeräten gut aussehen. Keine leichte Aufgabe für Print-Designer, die bislang immer nur für unveränderliche Ausgabegrößen gestalten mussten.

Webdesigner stehen heute vor der gleichen Aufgabe, allerdings sind sie in dem Thema bereits viel weiter. Internetseiten müssen heute auf den unterschiedlichsten Endgeräten funktionieren. Das Wort »Responsive Webdesign« ist von daher in aller Munde und setzt sich als Technik langsam durch. Das Prinzip dahinter: Seitenbereiche werden in prozentualen Größen angelegt. Je nach Bildschirmgröße werden diese Bereiche schmaler oder breiter, wobei sie in ihrem Verhältnis zueinander gleich bleiben können – zumindest so lange es gut aussieht und funktioniert. Umbruchregeln bei zu kleiner Darstellungsgröße haben sich deshalb auch schon etabliert. Fortschrittliche Webdesigner kennen sie.

Wie geht man an die Seitengestaltung für digitale Magazine bei variablen Displaygrößen heran? Michaela Lehr empfiehlt, in Modulen zu denken und zunächst Festlegungen für einzelne Designelemente zu machen, die später in unterschiedlicher Anordnung und Größe noch funktionieren.

Muss man nun für jede Displaygröße ein eigenes Dokument gestalten? Kommt ganz drauf an. Wenn man digitale Magazine in InDesign erzeugt, ja. Wenn man aber von vornherein in HTML5 und CCS3 »codet«, muss man die Seiten nur einmal erzeugen, zumindest wenn man Breakpoints und Media Queries – also Responsive Webdesign – beherrscht. Überhaupt animierte Michaela Lehr die anwesenden Print-Designer dazu, sich mit HTML5 und CSS3 auseinanderzusetzen. Es handele sich um keine Programmiersprache, sondern lediglich um eine Auszeichnungssprache, die zukünftig von allen Mediengestaltern beherrscht werden müsse.

Die verschiedenen Methoden, Digitale Magazine zu erstellen, wurden im Vortrag sorgfältig gegeneinander abgewogen. Bei vielen, sehr individuellen Seiten sind InDesign-Folios das Mittel der Wahl. Ansonsten ist die Erstellung per Code das Non-plus-Ultra, weil damit viele reduntante Arbeiten erspart bleiben.

Der Vortrag gab viele Anregungen und zeigte gute und weniger gute Beispiele für Seitenlayouts und ihre Usablity. Am Ende beleuchtete Michaela Lehr dann noch verschiedene Marketingstrategien und zeigte auf, dass auch die Präsentation im App- oder anderen Stores zu den gestalterischen Aufgaben im Digital Publishing gehört.

Résumé: Ein interessanter Vortrag aus Produzentensicht, der das Für und Wieder verschiedener Herangehensweisen beleuchtete und nützliche Tipps und Tricks für gelungene, Digitale Magazine lieferte. Deutlich wurde aber auch, dass Print-Designer viel umdenken und dazulernen müssen, wenn sie sich mit diesem Metier beschäftigen wollen. Das war für manche wohl auch auch ein wenig ernüchternd …

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